Atelier Maria Gust

 


messenger
(analog)

Interaktive und inklusive Kunst
Objektcollage aus Holz, Stahlstangen, Acrylfarben (2025)

Hier ist nun das zweite interaktive Projekt. Von der ersten Arbeit dieser Art (siehe unten) sind sehr viele kleine Holzquadrate übrig geblieben, die ich auf Metallstangen aufgezogen habe. Vorne wurden sie mit unterschiedlichen Techniken gestaltet.
(Malerei, Zeichnung, Materialdruck, Linoldruck)

 



Die Rückseiten wurden mit Holzbuchstaben versehen. Diese Buchstaben sind schön groß und etwas erhaben. So lassen sie sich auch von Sehbehinderten erkennen.

 


 

Jedes Quadrat läßt sich drehen, so dass entweder eine farbige Fläche oder ein Buchstabe zu sehen ist. Das sieht dann so aus:

 


 



Die Buchstaben sind wild durcheinander, und das hat seinen Sinn. Dadurch wird das Objekt ein Rätsel, daß bei richtiger Kombination die "message" ergibt. Gar nicht so einfach, macht aber Spaß. Als Zubehör gibt es eine kleine Überblickstafel. Wenn man eine message schreiben will, kann man darauf ablesen, in welcher Zeile sich hinter den Farbflächen die für ein Wort benötigten Zeichen befinden.
Zusätzlich gibt es noch einen Joker. Der wird manchmal benötigt, weil nicht alle Schriftzeichen endlos vorhanden sind.
Ausgestattet ist die Arbeit mit zwei abnehmbaren Holzfüßen. Man kann das Objekt an die Wand hängen oder aufstellen.

Warum das Ganze? Na, zum Spielen oder um der Liebsten/ dem Liebsten mal einen Morgengruß zu schreiben (quasi eine analoge sms ganz ohne Handy!)  oder einfach nur zum Ansehen.




Wenn das Kissen quietscht ...    
Interaktive und inklusive Kunst zum Anfassen   (verkauft)




 

Objekt-Collage, 2024, diverse Materialien

Die Arbeit besteht aus 36 Holzkästchen mit unterschiedlichen Inhalten, die in eine Steckplatte eingesetzt werden. Man kann selbst entscheiden, wie die einzelnen Bestandteile miteinander kombiniert werden. Das Gesamtbild lässt sich immer wieder verändern. Es müssen nicht immer alle Elemente eingesteckt sein. So ist es möglich, neue optische und inhaltliche Beziehungen zwischen den Dingen herzustellen. 
Die Nutzer:Innen sind also je nach Vorlieben und Experimentierfreude selbst Teil des Projekts.

Außerdem ist diese Arbeit mit 18 Paaren als Memo-Spiel angelegt. Alle Dinge in den Kästchen sind dreidimensional und deutlich optisch oder über den Tastsinn zu unterscheiden, aber auch über starke Kontraste. Das ermöglicht auch sehbehinderten bzw. blinden Menschen den Zugang sowohl zum Kunstgenuss als auch zum Spiel. Sehende können sich auch mal die Augen zubinden, wenn sie sich in die abenteuerliche Welt der Nicht-Sehenden begeben möchten.
Der Schwierigkeitsgrad läßt sich über die Anzahl der Paare regulieren, in dem man weniger oder mehr Paare einsetzt.
Übrigens lassen sich mit einigen Elementen auch Geräusche erzeugen. Also nicht wundern, wenn das Kissen quietscht. ;)

Empfohlenes Alter für Kunst und Spiel 9 – 99 Jahre  (Für Kleinkinder nicht geeignet.)

Beschreibung für Nicht-Sehende:
In vielen Kästchen sind Dinge, die fast jede/r schon einmal in der Hand hatte. Es gibt metallische Teile, z.B. Schlüssel, Zahnräder und Glöckchen. Einige sind aus Naturmaterialien wie Sand, Steine, Aststückchen, Eichelköpfchen. Dann gibt es noch Knöpfe, Stifte, Glasmurmeln. Andere Elemente sind ungegenständlich, also kleine rätselhafte Objekte aus Leder, Kunstfell, Holz oder Stoffen, die jede/r für sich interpretieren kann.
Optische und haptische Gegensätze wie hell, dunkel, weich, hart, glatt, strukturiert, rund oder kantig bieten eine Vielzahl an kleinen Erlebnisfeldern für Augen und Finger.

An der Rückseite der Kästchen sind kleine Stutzen angebracht, mit denen sie in die Steckwand geschoben werden können. Die Behälter sind schwarz, die Stutzen weiß. Die Steckwand ist ebenfalls weiß und hat einen schmalen schwarzen Rahmen. An der Rückwand ist eine Aufhängung angebracht.

Größe der Steckwand ca. 55x55 cm, Größe der Kästchen 7,6 x 7,6 x 2,3 cm

 

 

 

Fotos der Vorarbeiten

 

 

Vorbereitung eines Prototyps mit einfachen,
in Haushalt und Atelier gerade vorhanden Dingen

Der Prototyp in Pappkästchen
Verschenkt an ein Künstlerpaar (Sehender/ Nicht-Sehende)

 

Nach Berechnungen Vorzeichnungen für die Steckplatte

Bohren, bohren, bohren ...

Vom Tischler gefräste Kästchen werden mit Boden und Stutzen versehen und
später farblich gestaltet.

Erste Kästchen sind bestückt und in die Platte gesteckt.
Nach ca. 2 Monaten Arbeit incl. Entwürfen, Vorzeichnungen, Berechnungen,
Tischler suchen, Materialsuche und Tests fast fertig ...
Ergebnis siehe oben.

Vielen Dank an dieser Stelle an einige Geschäftsleute aus der Umgebung der Hüxstraße,
die mir schöne Füllmaterialien kostenfrei zur Verfügung gestellt haben,
damit dieses Projekt umgesetzt werden konnte.
(Stoff: Maaike von Hüx; Zahnräder: Mechanikus Henning Sommer; Leder: Schuhmacher Janzen

 


Artikel Lübecker Nachrichten vom 8.1.2024 zu diesem Projekt